| Dozenten: | Manfred Stede und Tatjana Scheffler |
| Zeit: | Dienstags, 10-12 Uhr Wintersemester 2013 |
| Ort: | Golm, Haus 14, Raum 035 |
| Module: | AM4 |
Referat und Hausarbeit oder Software-Projekt
(1) Das Ende offenbart sich einem in der Inszenierung von Felix Prader schon zu Beginn. Denn die 'gute Stube' des alten Bauern-Ehepaares Berrill ist nämlich sozusagen inexistent. (St. Galler Tagblatt)
(2) #wulff hätte #künstler werden sollen, denn dort sind #skandale erlaubt (Twitter)
(3) Donen-Chef Toshiyuki Kondo hat, wie japanische Medien späterhin berichteten, in diesem Zusammenhang gegen das Gesetz über den Betrieb von Atomanlagen verstoßen. Er hatte die Öffentlichkeit über den bis dahin schwersten Unfall in der Geschichte der japanischen Atomenergie-Nutzung falsch unterrichtet. (abgewandelt aus Frankfurter Rundschau)
Was ist eine "Begründung"? Wie unterscheidet sie sich von der "Beschreibung" eines kausalen Ereignisses, und von einer "Erklärung"? Wir untersuchen diese Fragen zunächst auf der Perspektive der linguistischen Pragmatik, um zu einer Begriffsklärung zu gelangen und zu sehen, wie in diesen Fällen in Texten die lokale Kohärenz gestiftet wird. Anschließend operationalisieren wir die Aufgabe der Identifikation von Begründungen in Texten durch den Entwurf von möglichst präzisen Annotationsrichtlinien, und wenden uns dann der computerlinguistischen Aufgabe der automatischen Erkennung zu. Eine wichtige Rolle spielen dafür "kausale" Konnektoren (wie "denn" in Bsp 1 und 2), die wir hinsichtlich ihrer primär-semantischen oder primär-pragmatischen Funktion klassifizieren. Anhand annotierter Daten sollen dann Modelle für die automatische Klassifikation gewonnen werden. Auch das deutlich schwierigere Problem der Erkennung impliziter (also nicht lexikalisch markierter, Bsp 3) Begründungen wird beleuchtet.
Studierende können ihren Beitrag entweder theoretisch leisten (Referat und Hausarbeit) oder praktisch (Mitarbeit an einer Implementierung in Python).